Der eigentliche Zweck des Schreibens ist, dass man sich selber zugesteht, die Welt zu deuten. Und dieser Deutung eine Form gibt, die vor dem eigenen Urteil Bestand hat.
Judith Giovannelli-Blocher
Der eigentliche Zweck des Schreibens ist, dass man sich selber zugesteht, die Welt zu deuten. Und dieser Deutung eine Form gibt, die vor dem eigenen Urteil Bestand hat. 
Zitat 8
Judith Giovannelli-Blocher
Das Leben und seine Bahnen sind nicht in Stein gemeisselt, sondern werden durch Geschichten geformt.
David Denborough
Das Leben und seine Bahnen sind nicht in Stein gemeisselt, sondern werden durch Geschichten geformt. 
Zitat 7
David Denborough
Wenn wir die eigene Stimme verlieren stirbt etwas in uns.
Elif Shafak
Wenn wir die eigene Stimme verlieren stirbt etwas in uns. 
Zitat 6
Elif Shafak
Wer seine eigene Geschichte nicht erzählen darf, den beraubt man seiner Menschklichkeit.
Elif Shafak
Wer seine eigene Geschichte nicht erzählen darf, den beraubt man seiner Menschklichkeit. 
Zitat 5
Elif Shafak
Unsere Geschichten machen unsere Identität aus.
Verena Kast
Unsere Geschichten machen unsere Identität aus. 
Zitat 4
Verena Kast
Es gibt keine grössere Qual, als eine nicht erzählte Geschichte in sich zu tragen.
Maya Angelou – Lyrikerin
Es gibt keine grössere Qual, als eine nicht erzählte Geschichte in sich zu tragen. 
Zitat 3
Maya Angelou – Lyrikerin
Nicht, was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.
Gabriel García Márquez
Nicht, was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen. 
Zitat 2
Gabriel García Márquez
Das Grösste, was wir einer Person schenken können, ist ihr einfach zuzuhören, ohne sie zu unterbrechen.
Tagesanzeiger Magazin, 29.5.21,Krogerus/Tschäppeler
Das Grösste, was wir einer Person schenken können, ist ihr einfach zuzuhören, ohne sie zu unterbrechen.
Zitat 1
Tagesanzeiger Magazin, 29.5.21,Krogerus/Tschäppeler

Informationen zum Verein

Gründungsidee

 

Im Frühjahr 2020 schrieben wir unsere Abschlussarbeiten, im Herbst nahmen wir unsere Diplome entgegen. Und schon da wussten wir: Das darfs nicht gewesen sein!

Im CAS «Lebensgeschichten und Lebenserzählungen» der Universität Freiburg erlangten wir ein Verständnis dafür, wie die Gegenwart die Erinnerung mitgestaltet und wie sinnstiftend und emanzipierend lebensgeschichtliches Erzählen sein kann; insbesondere, wenn die erzählende Person dadurch realisiert, dass sie das eigene Leben «auch noch anders als bisher» sehen kann, wie Gabriele Rosenthal schreibt. Denn «das Erleben von Reorganisiationen der biographischen Sicht» schenke der erzählenden Person ein Gefühl von Autonomie und berge zudem die Möglichkeit einer unbeschwerteren Sicht auf die Vergangenheit, so die deutsche Soziologieprofessorin weiter. Ihre Forschungserkenntnisse bilden das Fundament unseres Verständnisses von konstruktiver lebensgeschichtlicher Arbeit.

Lebensgeschichtliches Erzählen findet meist dann statt, wenn ein anderer Mensch sich die Zeit nimmt, zuzuhören – aufmerksam, zugewandt, empathisch, zurückhaltend und ohne eigennützige Absicht. Dann kann entstehen, was die Sozialwissenschaftlerin Heidrun Schulze so beschreibt: «Zuhören unterstützt das Zu-sich-Kommen, die Orientierung, die Sicherheit des In-der-Welt-Seins, die Zugehörigkeit.»

Durch das Erzählen lässt sich in der eigenen Geschichte vielleicht aufs Mal ein roter Faden erkennen, oder man sieht in bestimmten Entscheidungen und Weichenstellungen einen zuvor unerkannten Sinn. Und nicht zuletzt wird das gelebte Leben durch das Erzählen auch zur eigenen Geschichte. Das kann eine grosse Befreiung sein und ist in jedem Fall ein emanzipatorischer Akt.

Für Menschen am Lebensende kann das lebensgeschichtliche Erzählen, das durch das absichtslose Zuhören eines interessierten Gegenübers ermöglicht wird, von unschätzbarem Wert sein. Oder wie unsere Kollegin Susanne Wenger in ihrer Abschlussarbeit schrieb: «Die Erzählerin, der Erzähler stellt im Horizont der eigenen Endlichkeit erwiesenermassen Identität her, würdigt das gelebte Leben, bewahrt sich Autonomie und gibt Lebenserfahrungen an die nachfolgenden Generationen weiter.» Wesentlich sei ein zuhörendes Gegenüber, «das Räume für lebensgeschichtliches Erzählen schafft oder diese erkennt, wenn sie sich entfalten.»

Die Tätigkeiten des Zuhörens und Erzählens mögen vordergründig als so alltäglich anmuten, dass sie mitunter als banal eingestuft werden – dabei sind sie als soziale, verbindende, die Reflexion fördernde Tätigkeiten auch für die Gesellschaft von hoher Relevanz. Als Kulturtechniken und alltagsweltliche Kompetenzen bereiten und pflegen sie den Boden, auf dem Erkenntnis und Verständnis wachsen können, auch gegenseitiges. Offenheit, Interesse, Reflexion, der Wille zu verstehen (sich selber und andere) und sich untereinander zu verständigen: all das braucht es für ein friedliches, respektvolles Zusammenleben, in der unmittelbaren Umgebung und Gemeinschaft ebenso wie zwischen Interessengruppen, Religionen und Völkern. Erst recht in Zeiten sich stärker polarisierender Gesellschaften (und Familien). Lebensgeschichtliches Erzählen bietet hier auf verschiedene Arten, mit verschiedenen Formen, Hand.

Und nicht zuletzt gibt lebensgeschichtliches Erzählen Menschen und Gruppen, die nicht oder kaum gehört werden, eine Stimme: Frauen, Kindern, Geflüchteten, Vertriebenen, Entrechteten, Menschen ethnischer Minderheiten, vielen weiteren. Biografisches Wissen hat dann das Potenzial, gesellschaftliche Erkenntnis zu erzeugen, wie in der jüngeren Schweizer Geschichte das Beispiel der Verdingkinder und administrativ versorgten Menschen zeigt.

Den Verein bilden vorerst diplomierte Alumni des CAS «Lebensgeschichten und Lebenserzählungen» der Universität Fribourg. Wir gründeten ihn im Frühjahr 2021 mit der Absicht, lebensgeschichtliches Erzählen zu fördern – indem wir für diese Praxis, die in so vielen Disziplinen und Kontexten stattfinden kann, einen Ort schaffen, wo sie sichtbar wird. Wo die Praktizierenden sich austauschen, vernetzen, gegenseitig unterstützen können. Wo Weiterbildung stattfindet. Und wo, nicht zuletzt, Interessierte sich informieren können. In diesem Sinne: Danke für Ihr Interesse!

Der Vorstand stellt sich vor

Esther Banz, Gründerin und Kommunikation

Journalistin BR

Sonja Scholz, Präsidium und Website

Beraterin SelbsthilfeZentrum Winterthur

Sibylle Lepschi, Finanzen

Betriebswirtin (bfz)

Lilian Fankhauser, Kommunikation

Gleichstellungsbeauftragte Uni Bern

Franziska Eigenmann, Aktuarin

Dipl. Lebensmittelingenieurin ETH (Ernährungsberatung TCM)

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Zur Anmeldung geht es hier 

Mitglied werden

 

Wer kann Mitglied werden?

Alle Alumni mit abgeschlossenem Diplom der bisher stattgefundenen CAS «Lebensgeschichten und Lebenserzählungen» der Universität Fribourg, oder vergleichbarer Weiterbildung, können Aktivmitglied werden.

Alle, die sich für lebensgeschichtliches Erzählen interessieren oder den Verein unterstützen möchten, können Passivmitglied werden.

Was bringt mir eine Mitgliedschaft?

  • Du bleibst vernetzt mit den Alumni des CAS
  • Du erhältst die Möglichkeit, vergünstigt an Workshops und Weiterbildungen teilzunehmen, die der Verein organisiert
  • Du bekommst die Möglichkeit, unsere Website als Plattform für deine Angebote gemäss unserer Charta zu nutzen sofern du Aktivmitglied bist
  • Du findest Verlinkungen zu interessanten Veröffentlichungen und zu Anlässen im Bereich lebensgeschichtlichen Erzählens
  • Du hast Zugriff auf unsere Literaturliste
  • An der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung entscheidest du über die Weiterentwicklung des Vereins mit. Es soll auch eine Vernetzungs- und Weiterbildungs-Veranstaltung sein.

Und nicht zuletzt unterstützt du die Förderung lebensgeschichtlichen Erzählens.

Was kostet eine Mitgliedschaft?

Jährlich CHF 70.-

Wie werde ich Mitglied?

Fülle einfach dieses Formular aus. Wir melden uns bei dir.

CAS Lebensgeschichten und Lebenserzählungen, Uni Fribourg

 

Wodurch zeichnet sich eine lebensgeschichtliche Erzählung aus? Welche Bedeutung kann das lebensgeschichtliche Erzählen haben und was kann es bewirken? Mit solchen Fragen beschäftigen sich Wissenschaft und Praxis aus verschiedenen Perspektiven. Das lebensgeschichtliche Erzählen als Weg der Erkenntnis, des Erschaffens von Sinn, Wissen und Möglichkeiten auf individueller und gesellschaftlicher Ebene steht im Zentrum des CAS «Lebenserzählungen und Lebensgeschichten», den wir absolviert und erfolgreich abgeschlossen haben.  

Detaillierte Informationen zum Lehrgang findest du unter:

CAS Lebensgeschichten und Lebenserzählungen 

Broschüre CAS

 

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Wir freuen uns über jede Unterstützung:

CH28 0900 0000 1566 2990 7