Veranstaltungen
Hier veröffentlichen wir Links und Informationen zu Anlässen in der Schweiz, an denen lebensgeschichtliches Erzählen praktiziert und umgesetzt wird.
VFLE-Fokustreffen
Wir erachten die Alumni des CAS Lebensgeschichten und Lebenserzählungen der Uni Fribourg als Expert*innen, welche über viel Wissen und Erfahrung verfügen. An jährlich zwei Thementreffen stellen einzelne Alumni ihre Arbeiten vor und wir bieten Gelegenheit für Diskussion und Austausch.
1. Thema 2023:«Ein Niemand zu sein» Lebensgeschichtliches Arbeiten mit Zeitzeug:innen
Claudia Sollberger, Co-Leiterin des Erzählbistros für Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Anja Huber, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtarchiv Zürich
Die ehemaligen Verdingkinder und andere Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen haben in den letzten Jahren das Schweigen gebrochen und haben angefangen, über ihre Kindheit und Jugend zu berichten. Sie fordern Einsicht in ihre Akten und viele von ihnen haben ein Wiedergutmachungsgesuch gestellt. Sie sind im Erzählbistro, dem Begegnungsort für die Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen, vernetzt und haben so die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Ein grosses Anliegen der Betroffenen ist darüber hinaus aber auch die Sichtbarkeit in der Gesellschaft: sie möchten, dass ihre Geschichte gehört wird.
Claudia Sollberger, Co-Leiterin des Erzählbistros für Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen, berichtet von den Besuchen von Zeitzeug:innen an Schulen, Berufsschulen und an der Pädagogischen Hochschule und von den Erfahrungen, die die Zeitzeug:innen dabei machen. Claudia Sollberger hat 2022 ihre Abschlussarbeit des CAS «Lebensgeschichten, Lebenserzählungen» an der Universität Fribourg zu diesem Thema verfasst.
Anja Huber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Stadtarchiv Zürich mit Schwerpunkt Akteneinsichtsgesuche. Sie hat sich in den vergangenen Jahren mit unzähligen Lebensgeschichten von Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen auseinandergesetzt und erzählt am Fokustreffen von dieser Arbeit und der Bedeutung der Akteneinsicht für Menschen, die lange Zeit nicht über ihre eigene Geschichte verfügen durften.
Samstag, 20. April 2023, 14.00-16.30 Uhr in Bern
Die Veranstaltung wird vom VFLE organisiert und steht allen Interessierten, nicht nur VFLE-Mitgliedern offen
Anmeldung bis am 20. April bei Lilian Fankhauser lfankhauser@vfle.ch
Der Unkostenbeitrag für die Teilnahme beträgt für Mitglieder des VFLE CHF 12.-, für andere Interessierte CHF 18.-
Anschliessend an den Themennachmittag bietet sich für die, die Lust und Zeit haben, die Möglichkeit den Abend noch gemeinsam, bei Apero oder Nachtessen, ausklingen zu lassen.
2. Thema 2023: in Planung auf Herbst 2023
Netzwerk Erzählcafé
Im Erzählcafé entsteht eine Gemeinschaft auf Zeit: Fremde Menschen treffen sich an einem Ort, um persönliche Erfahrungen zu einem bestimmten Thema zu teilen. Das Erzählcafé ist moderiert und folgt bestimmten Regeln. Auch Mitglieder unseres Vereins moderieren Erzählcafés. Mehr zum Netzwerk und bevorstehenden Anlässen unter …
Weiterbildung
Ein Lebensweg erhält Form und Gestalt
Lebendige Zugänge zur Biografie unterstützen die Entwicklung von Identität und Eigenständigkeit und helfen beim Verarbeiten von Erfahrungen und Erlebnissen. Sozialpädagogische Formen der Biografiearbeit unterscheiden sich von therapeutischen Herangehensweisen und wirken stärkend und sinnstiftend.
Nicht selten erfahren Menschen mit Beeinträchtigung, dass sie ausgegrenzt und abgewertet werden. Dies erschwert die Entwicklung eines positiven Selbstbildes und einer lebendigen Identität. Mittels Biografiearbeit erkennen sie ihre Ressourcen und entwickeln ein Gefühl für ihren ganz eigenen Lebensweg. Wir nutzen unterschiedliche hilfreiche Zugänge und Werkzeuge, um Erfahrungen auszudrücken, zu verbinden und zu gestalten. Auf diese Weise erfahren Menschen Kraft und Sinn und gestalten Zukunft zunehmend eigenständig.
30. November 2023 und 1. Dezember 2023
Artiset Bildung Luzern
Theater Winterthur
Herkunft
Schauspiel nach Saša Stanišić
«Herkunft» ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. Ein Buch über ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist. Ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod. – Saša Stanišić
Weitere Informationen hier
Museum für Lebens-geschichten
Erinnerungen versickern im Dunkel der Vergangenheit, wenn sie nur in Köpfen aufbewahrt sind. Das Museum für Lebensgeschichten im appenzellischen Speicher wirkt dem entgegen: Es dokumentiert Lebensgeschichten und macht sie im Rahmen von Ausstellungen, Vorträgen und Gesprächen bekannt.
Erzählcafé
Migros Museum für Gegenwartskunst
Lebensgeschichten verbinden uns. Im Migros Museum für Gegenwartskunst erhaltet ihr im Erzählcafé die Gelegenheit, in einer Gruppe zu einem bestimmten Thema Begebenheiten aus dem eigenen Leben zu teilen. Das Erzählcafé wird von einer Moderatorin angeleitet, die Teilnehmer*innen können Gemeinsamkeiten entdecken, neue Perspektiven gewinnen oder Rückschau auf das eigene Leben halten.
2023 kreisen die Erzählcafé-Themen parallel zur Ausstellung «Acts of Friendship» um Freundschaft und zur Ausstellung «Interdependencies» darum, wie wir füreinander sorgen. Dieses Erzählcafé dreht sich um das Thema Freundschaft.
Nächste Termine
- 13.5.2023 (zum Thema Freundschaft)
- 28.10.2023 (zum Thema Care)
- 9.12.2023 (zum Thema Care)
Moderatorin: Sabine Hofmann, Moderatorin für Erzählcafés FHNW
Anmeldung bitte bis 3 Tage vor der Veranstaltung unter: kunstvermittlung@migrosmuseum.ch
Weiterbildung
Verborgene Geschichten bergen – Einführung in die narrative Praxis
Wir leben in Bedeutungen! Sei es, dass wir sie in der Welt vorfinden («Aha, so also geht es, ein Mann/eine Frau zu sein») oder dass wir sie selbst erfinden («Ich bin ein erfolgreicher Glückspilz»/«Ich bin eine Niete»). Diese Ideen über uns selbst prägen anschliessend unser Erleben, und wir sortieren unsere Erfahrungen entlang dieser «Geschichten».
Aber was tut man, wenn diese Geschichten einen unglücklich machen? Hier kommt die narrative Praxis ins Spiel, der Ansatz nach Michael White und David Epston. Mithilfe der narrativen Arbeit helfen Sie Ihren Klientinnen und Klienten, die eigene Geschichte neu und detaillierter zu erzählen, sodass Aspekte der Person sichtbar werden, für die in den bisherigen Geschichten kein Platz war…
22. und 23. Juni 2023, 09.15–17.00 Uhr
Weiterbildungszentrum der Universität Freiburg
Rue de Rome 6
1700 Fribourg